Brot und Brötchen werden teurer. Bäckerpräsident Becker nennt im Interview hohe Kosten als Grund und sorgt sich um den Nachwuchs.

Hamburg. Fast zwei Jahre lang haben die Bäckereien in Deutschland ihre Preise stabil gehalten. Doch 2011 müssen die Kunden für Brötchen, Brot und Kuchen wieder tiefer ins Portemonnaie greifen. "Ich sehe Preiserhöhungen von im Schnitt zwei bis drei Prozent", sagte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks, Peter Becker, im Abendblatt-Interview. Nicht nur die Rohstoff- und Energiepreise hätten angezogen. Auch die weltweite Nachfrage nach Getreide sei kräftig gestiegen, zum Beispiel in boomenden Ländern wie China. "Gleichzeitig werden die Anbauflächen zunehmend für regenerative Energien gebraucht. Auch deshalb werden die Preise steigen", sagte Becker.

+++ Das große Abendblatt-Interview mit Bäckerpräsident Peter Becker +++

Zudem macht sich der Chef des Bäckerhandwerks Sorgen um den Nachwuchs in der Branche. So konnten die Bäckereibetriebe im vergangenen Jahr acht Prozent ihrer Lehrstellen nicht besetzen. "Es wird immer komplizierter, die jungen Menschen zu finden, die benötigt werden. Das Niveau der Bewerber ist seit zwei, drei Jahren gleichbleibend schlecht", so Becker. Es fehlten schulische Grundfertigkeiten, und oft hapere es an der Motivation. Alarmierend sei auch, dass ungefähr jeder Fünfte im Bäckerhandwerk seine Ausbildung abbreche. Das Durchhaltevermögen vieler Jugendlicher sei sehr gering.