Ziel der Bundesregierung von 35 Prozent bis 2020 ist längst noch nicht erreicht

Berlin. Der Anteil des Ökostroms an der Energieversorgung in Deutschland ist 2010 erneut gestiegen. Von den Zielen der Bundesregierung aber ist das Volumen noch weit entfernt.

Die erneuerbaren Energien deckten nach ersten Schätzungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in diesem Jahr 17 (Vorjahr: 16,4) Prozent des Strombedarfs. Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Geschäftsführung, betonte gestern aber, aufgrund der überwiegend schwankenden Produktion und der fehlenden Speichertechnologien seien die Ökostromproduzenten noch weit entfernt, ausreichend Grundlaststrom bereitzustellen. Das von der Bundesregierung ausgegebene Ziel sieht vor, 35 Prozent des Bedarfs durch Wind, Biomasse, Wasser, Sonne und Geothermie bis zum Jahr 2020 zu decken.

Den größten Anteil machte 2010 wie in den Vorjahren die Windenergie aus. Er sank aber trotz weiteren Zubaus von Turbinen auf 6,2 (6,7) Prozent. Als Grund nannte Müller die insgesamt schwache Windausbeute im Jahr 2010.

Es folgen Biomasse mit 4,7 (4,4) Prozent und Wasserkraft mit 3,2 (3,3) Prozent. Einen kräftigen Zuwachs gab es beim Solarstrom, der inzwischen zwei (1,1) Prozent des deutschen Strombedarfs deckt. Damit werde die Fotovoltaik den Verbraucher über die EEG-Umlage allein im Jahr 2010 mindestens 3,3 Milliarden Euro kosten, so Müller. 2011 werde dieser Betrag um mehr als das Doppelte auf 6,8 Milliarden Euro steigen. Der Anteil regenerativen Stroms aus Müllkraftwerken schrumpfte auf 0,8 (0,9) Prozent.