Datenschutzverstoß bringt die Sparkasse zum Umdenken

Hamburg. Die Hamburger Sparkasse zieht jetzt Konsequenzen aus dem hohen Bußgeld wegen Verstößen gegen Datenschutzbestimmungen: Die rund 80 bisher selbstständigen "mobilen Berater" sollen Haspa-Mitarbeiter werden. "Wir haben uns entschieden, allen einen Vertrag für eine Festanstellung anzubieten", sagte Haspa-Vorstandssprecher Harald Vogelsang dem Abendblatt, "und wir gehen davon aus, dass der größte Teil dieses Personenkreises das Angebot annimmt."

Das Bußgeld von 200 000 Euro wurde bereits überwiesen

Bis zum August hatten diese Berater, obwohl sie nicht Beschäftigte der Sparkasse waren, Einblick in Kontendaten der Kunden nehmen können, auch wenn sich diese nicht ausdrücklich damit einverstanden erklärten. Als dies bekannt wurde, verhängte der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz, Johannes Caspar, ein Bußgeld von 200 000 Euro gegen die Haspa.

Wegen eines ähnlichen Sachverhalts musste die Postbank auf Anordnung des nordrhein-westfälischen Datenschutzbeauftragten 120 000 Euro zahlen. Ebenso wie die Postbank verzichtete die Haspa auf einen Widerspruch gegen den Bescheid.

"Wir haben das Bußgeld inzwischen überwiesen", sagte Vogelsang. Nachdem es schon seit Beginn der Zusammenarbeit mit den selbstständigen Beratern im Jahr 2005 eine Dienstanweisung gegeben habe, wonach ein Zugriff auf Kontendaten nur mit schriftlicher Einwilligung des Kunden zulässig ist, habe sich die Haspa im August auch durch technische Maßnahmen gegen mögliche Verstöße abgesichert. "Wir gehen aber davon aus, dass das Vertrauensverhältnis zwischen einer Bank und ihren Kunden in Zukunft noch größere Bedeutung haben wird", so Vogelsang.

"Außerdem glauben wir, dass auch im Hinblick auf den Datenschutz die Sensibilität zunehmen wird." Nicht zuletzt wegen entsprechender Rückmeldungen aus dem Kundenkreis habe sich der Vorstand daher entschlossen, die mobilen Berater in das Unternehmen einzugliedern. Ihre Aufgabe ist es, Kunden auch außerhalb der üblichen Öffnungszeiten zu beraten.