Bochum. Die Liechtensteiner Fürstenbank LGT setzt mit einer millionenschweren Buße einen Schlussstrich unter eines der größten deutschen Steuerstrafverfahren. Gegen die LGT und Mitarbeiter seien Bußgeldbescheide und Geldauflagen von rund 50 Millionen Euro erlassen worden, bestätigten die Staatsanwaltschaft Bochum und die LGT gestern einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung".

Ausgelöst worden war das Verfahren gegen die LGT dadurch, dass ein Informant dem deutschen Fiskus eine CD mit LGT-Daten verkauft hatte. Hunderte Kunden flogen als Steuersünder auf. Der frühere Deutsche-Post-Chef Klaus Zumwinkel war schon im Januar 2009 zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Zumwinkel hatte am Fiskus vorbei Millionen in einer von der LGT verwalteten Stiftung angelegt.

Rund 46 Millionen Euro zahlen die Liechtensteiner LGT und ihre frühere Tochter LGT Treuhand an die deutsche Staatskasse. Gegen 45 Beschuldigte - Mitarbeiter der LGT Treuhand - sei das Verfahren gegen Geldauflage vorläufig eingestellt worden. Überweisen sie die Strafgelder in Höhe von insgesamt 3,65 Millionen Euro, ist das Verfahren für sie endgültig beendet.

Die Affäre hatte zu Geldabflüssen bei dem größten Institut des Fürstentums geführt. "Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen, um langwierige und belastende Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden", sagte ein Sprecher.

Zugleich gerät die Credit Suisse stärker in den Würgegriff der Justiz. Die Staatsanwaltschaft hegt nun einen konkreten Verdacht gegen vier Mitarbeiter der Schweizer Großbank auf Beihilfe zur Steuerhinterziehung.