Frankfurt/Hamburg. Die Erneuerung der Sitze in mehr als 180 Flugzeugen der Lufthansa-Europaflotte bringt der Hamburger Techniktochter des Konzerns demnächst viel Arbeit. "Der Austausch erfolgt überwiegend an den Standorten Frankfurt, Berlin und Hamburg", sagte ein Sprecher von Lufthansa Technik dem Abendblatt.

In der Hansestadt sollen zwischen April und Dezember 2011 gut 30 Jets vom Typ Airbus A321 umgerüstet werden. Dies dauert pro Maschine elf Tage und sichert damit Jobs in Hamburg. Weil die Arbeiten bereits eingeplant seien, müsse man jedoch "nicht in unüblichem Maß" auf zusätzliche Leihkräfte zurückgreifen, hieß es.

Insgesamt werden 32 000 Sitze gegen Modelle mit dünneren Rückenlehnen ausgewechselt. So sollen die Passagiere vier Zentimeter mehr Beinfreiheit bekommen, obwohl bis zu zwei Sitzreihen hinzukommen. Damit erhöhen sich die Kapazitäten um rund 2000 Sitze, was dem Fassungsvermögen von zwölf Airbus A320 entspricht. Für die Umrüstung wird die Lufthansa nach eigenen Angaben rund 170 Millionen Euro ausgeben. Weil die neuen Sitze leichter sind, soll der Treibstoffverbrauch sinken. In einem Airbus A319 mache dies 4,3 Prozent pro Passagier aus.

Auch im Service gibt es Neuerungen: Künftig sollen die Fluggäste auch auf Kurzstrecken wieder kleine Snacks wie Müsliriegel oder Schokolade bekommen. Diesen Service hatte die Lufthansa vor 14 Jahren aus Kostengründen eingestellt. Warme Mahlzeiten soll es bereits auf Strecken mit einer Flugzeit ab rund zwei Stunden geben.

"Mit den neuen, bequemeren Sitzen, der komplett überarbeiteten Kabine und dem verbesserten Bordservice setzen wir neue Maßstäbe im Europaverkehr", sagte Thierry Antinori, Vorstandsmitglied der Lufthansa-Linienflugsparte. Das Unternehmen hatte in den vergangenen Jahren im Europaverkehr stark unter der zunehmenden Konkurrenz der Billigflieger zu kämpfen, die traditionell auf eine enge Bestuhlung setzen.