Brüssel. Die deutschen Nordseefischer müssen sich auf härtere Zeiten einrichten. Im kommenden Jahr dürfen sie deutlich weniger Kabeljau und Seelachs fangen als zuvor. Darauf einigten sich die Agrarminister der EU-Länder gestern Morgen nach einem Verhandlungsmarathon in Brüssel.

So darf laut Bundesagrarministerium künftig ein Fünftel weniger Kabeljau aus der Nordsee gezogen werden. Damit sei noch ein Fang von 2900 Tonnen erlaubt. Die Fangmenge für Seelachs wurde für die deutschen Fischer um 13 Prozent auf rund 10 000 Tonnen beschränkt. Die Nordseefischer in Niedersachsen rechnen nun für 2011 mit erheblichen Einbußen. "Für unsere Betriebe bedeutet das Mindereinnahmen von vier Millionen Euro bei einem Gesamtumsatz von 28 Millionen Euro", sagte Kai-Arne Schmidt, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft der Hochsee- und Kutterfischer. Einige Fischer könnten dadurch vor dem Aus stehen, warnte er. Die Minister verboten zudem den Fang von Dorn- und Heringshai komplett. Dafür dürfen 15 Prozent mehr Schollen und 22 Prozent mehr Nordseeheringe in den Netzen zappeln.