Alltagstipps zur Reduzierung des Klimakillers Kohlendioxid

Wiesbaden. Jeder Deutsche hat im vergangenen Jahr durchschnittlich 7,5 Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) in die Umwelt freigesetzt. Direkt - etwa durchs Heizen oder Autofahren - verursachte vom Baby bis zum Greis jeder 2,6 Tonnen CO2, teilte das Statistische Bundesamt mit. Deutlich höher waren die indirekten Emissionen, die bei der Produktion gekaufter Waren entstehen: Sie beliefen sich auf fast 4,9 Tonnen pro Kopf. Am stärksten schlug beim indirekten Schadstoffausstoß der Bezug von Energiegütern zu Buche, allen voran Strom und Fernwärme. 1,204 Tonnen CO2 fielen hierfür pro Kopf an. Auf Rang zwei mit 0,756 Tonnen pro Nase rangierte der Verbrauch von Ernährungserzeugnissen und Tabak.

Eine wichtige Rolle in der CO2-Bilanz spielt bei all diesen Gütern der Strom für die Produktion der Waren: Rund die Hälfte des Kohlenstoffdioxids, das auf Konsumgüter entfällt, kommt aus der Stromerzeugung. Vor diesem Hintergrund schlügen sich vor allem die Importe aus China negativ in der Bilanz nieder, da dort Strom überwiegend in Kohlekraftwerken gewonnen würde, sagte Helmut Meyer vom Statistischen Bundesamt. Mit etwas Verantwortungsbewusstsein kann jeder Verbraucher auch selber mitbestimmen, wie er das Klima belastet.

Wohnen: Mit richtigem Heizen lässt sich viel CO2 sparen. Die ideale Raumtemperatur liegt laut Deutscher Energie-Agentur (Dena) bei knapp unter 20 Grad, in der Nacht bei 15 bis 16 Grad. Jedes Grad darüber erhöht den Emissionsausstoß. Beim Lüften sollten die Heizkörperventile geschlossen werden. Aufgrund der eindringenden Kälte würden sie sich sonst öffnen, und die Anlage würde buchstäblich zum Fenster hinaus heizen.

Verkehr: Die größte Emissionsschleuder bleibt das Flugzeug, das CO2-freundlichste Fortbewegungsmittel die Bahn. Das Auto liegt im Mittelfeld. Wer nicht vom Auto auf den Zug umsteigen will, kann Emissionen sparen, wenn er sich auf das besinnt, was der Fahrlehrer einst lehrte: bei spätestens 2000 Umdrehungen pro Minute sollte man in einen höheren Gang schalten, Temposchwankungen vermeiden, bei Standzeiten von über 20 Sekunden Motor ausschalten und die Klimaanlage sparsam einsetzen.

Verbrauchsgüter: Bei großen Elektrogeräten wie Kühlschrank oder Waschmaschine sind für die CO2-Bilanz weniger die Emissionen entscheidend, die bei der Herstellung der Geräte entstehen. Bedeutender sind die, die anfallen, wenn der Verbraucher die Geräte nutzt. Deshalb sollte er darauf achten, ein Gerät zu kaufen, das eine gute Energieeffizienz ausweist.

Lebensmittel: Bei Lebensmitteln gibt es noch keine letztgültigen Regeln. Das Gebot "saisonal, regional, frisch und bio" ist aber schon mal ein guter Ansatz, sagen Experten. Für Fleisch gibt es aber bereits Zahlen zum Kohlendioxid-Verbrauch: Einer US-Untersuchung zufolge wird bei der Produktion von einem Kilo Rindfleisch mit 16 Kilo das meiste CO2 ausgestoßen. Bei Schweinefleisch sind es vier Kilo und bei Geflügel nur noch 1,6 Kilo.