Brüssel/Hamburg. Die EU-Kommission verdächtigt mehrere Zementhersteller, ihre Preise abgesprochen zu haben. Zu den Betroffenen zählen HeidelbergCement, der weltweit drittgrößte Zementhersteller Cemes sowie der Schweizer Zementriese Holcim, bestätigten die Unternehmen am Freitag. Die Wettbewerbshüter haben die Kartellverfahren gegen Firmen in insgesamt zehn EU-Ländern eröffnet, teilte die EU-Kommission mit.

"Mit dem Verfahren wird die im November 2008 begonnene Untersuchung der Märkte für Zement und verwandte Produkte fortgesetzt", sagte ein Holcim-Sprecher dem Abendblatt. Das Unternehmen, dessen deutsche Tochter in Hamburg sitzt, habe die von der EU-Kommission geforderten Informationen bereits übermittelt. Neben Holcim seien sieben weitere Unternehmen von dem Verfahren betroffen. Die EU-Kommission nannte keine Namen.

Sollten die Kartellwächter die Firmen für schuldig halten, drohen ihnen Bußgelder von bis zu zehn Prozent ihres Jahresumsatzes. Brüssel verdächtigt die Hersteller, den Import und Export eingeschränkt, die Märkte aufgeteilt und die Preise abgesprochen zu haben. "Die eingeleitete Untersuchung bedeutet nicht, dass Kartellverstöße erwiesen sind", so die Kommission.