Hamburger Konzern gibt Make-up-Geschäft in Deutschland auf

Hamburg. Beiersdorf verordnet seiner schwächelnden Kosmetiksparte eine intensive Schönheitskur. Bis 2012 will der Hamburger Konzern insgesamt 270 Millionen Euro in die Haut- und Körperpflegemarken wie Nivea, Eucerin, 8x4 oder Labello stecken, beschloss am Freitag der Aufsichtsrat. Rund 120 Millionen davon sollen bereits in diesem Jahr ausgegeben werden.

Als Konsequenz seines Pakets zur "Zukunftssicherung" hat das Unternehmen zugleich seine Prognose für dieses Jahr gesenkt. Die Umsatzrendite auf das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde nur noch neun Prozent betragen und damit etwa zwei Prozentpunkte niedriger ausfallen als bisher erwartet. Das Umsatzwachstum werde zwischen zwei und drei Prozent liegen.

Im Rahmen der Neuausrichtung werden alle Produkte auf den Prüfstand gestellt. Einerseits seien Innovationen geplant, andererseits werde das Portfolio gestrafft. So steigt das Unternehmen in Deutschland aus dem Geschäft mit dekorativer Kosmetik aus. Der Verkauf von Lippenstiften, Wimperntuschen oder Nagellack zählt damit zur Vergangenheit. "Mit der Umsetzung des Maßnahmen- und Investitionspakets wird Beiersdorf noch wettbewerbsfähiger und profitabler", sagte der Vorstandsvorsitzende von Beiersdorf, Thomas-B. Quaas. Die Klebstoffsparte Tesa sei von dem Umbau nicht betroffen.

Beiersdorf trennt sich zudem Anfang 2011 von seinem Finanzchef Bernhard Düttmann, 51. Seine Nachfolge soll Ulrich Schmidt, 57, antreten.