Freiburg. Die beiden größten Euro-Länder Deutschland und Frankreich üben demonstrativ den Schulterschluss. Seite an Seite stemmen sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy gegen den immer lauter werdenden Ruf nach gemeinsamen Staatsanleihen der Euro-Länder. Stattdessen wollen die beiden Regierungschefs die Wirtschaftspolitik der Europäischen Union enger verzahnen, unterstrichen sie am Freitag bei einem Treffen in Freiburg.

Präsident Sarkozy nahm die Bundeskanzlerin vor der scharfen Kritik von Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker an der ablehnenden Haltung Deutschlands gegenüber gemeinsamen Anleihen in Schutz: "Ich sehe nicht, inwieweit Deutschland egoistisch sein könnte. Schließlich ist Deutschland der größte Beitragszahler in der EU." Merkel sagte zur Forderung Junckers: "Es darf keine Vergemeinschaftung der Risiken geben." Die von Juncker angestoßene Debatte über die Finanzierung verschuldeter Euro-Staaten wollen die Regierungen in Berlin und Paris schnellstmöglich beenden.

Auf dem EU-Gipfel in der kommenden Woche wollen die beiden Regierungschefs nach den Worten von Merkel nicht nur ein "klares Signal" für einen starken Euro aussenden, sondern auch die Steuerpolitik beider Staaten annähern. Sarkozy kündigte an: "Wir werden alles tun, was für die Verteidigung des Euro nötig ist." Er sei Teil der europäischen Zukunft, der "nicht verhandelbar" sei.