In der Bundesrepublik sind die Bruttolöhne und -gehälter in den vergangenen zehn Jahren um 22,4 Prozent gestiegen. Damit ist Deutschland laut Statistischem Bundesamt mit Abstand das Schlusslicht in der Europäischen Union. Die Behörde untersuchte die Daten von 22 der 27 EU-Länder für das zweite Quartal 2010.

Im EU-Durchschnitt kletterten die Gehälter im vergangenen Jahrzehnt um 37,4 Prozent. Im Euro-Raum hatten die Arbeitnehmer 30,7 Prozent mehr auf dem Lohnzettel.

Die Lohnnebenkosten erhöhten sich in der vergangenen Dekade in keinem anderen EU-Land so langsam wie in Deutschland mit 9,5 Prozent - EU-Schnitt sind 38,5 Prozent.

Die Arbeitskosten insgesamt (Bruttolöhne und Gehälter plus Lohnnebenkosten) kletterten am meisten in Rumänien (+485,4 Prozent) vor Lettland (+207,4 Prozent) und Estland (+153,5 Prozent). Im europäischen Vergleich haben diese Länder aber nach wie vor mit die niedrigsten Arbeitskosten je Stunde.

Eine Stunde Arbeit in Deutschland verteuerte sich im Vergleich zum zweiten Quartal 2009 kalenderbereinigt um 0,7 Prozent. Der EU-Schnitt lag bei mit 1,6 Prozent höher.