Auch für Gold sind die Experten der Sparkasse sehr optimistisch

Hamburg. Die Hamburger Sparkasse bleibt optimistisch für den Aktienmarkt: "Wir erwarten, dass der Deutsche Aktienindex (DAX) in einem Jahr im Bereich zwischen 7500 und 8000 Punkten notiert", sagte Bernd Schimmer, Leiter der Haspa-Kapitalmarktanalyse. Im ersten Halbjahr könne das Börsenbarometer sogar die historischen Höchststände von mehr als 8100 Zählern übertreffen, meint Haspa-Chefvolkswirt Jochen Intelmann.

Danach könne jedoch eine Konsolidierungsphase einsetzen, weil sich die Signale mehren dürften, dass die Notenbanken in Europa und den USA die Phase extrem niedriger Zinsen allmählich beenden.

Haspa-Chefvolkswirt hält die Angst um den Euro für übertrieben

Für Investments in Aktien spreche schon die Tatsache, dass allein die Dividendenrendite - aktuell durchschnittlich 2,9 Prozent im DAX - im Vergleich zu den Renditen deutscher Staatsanleihen sehr attraktiv sei, sagte Schimmer. Einzelne Titel, die die Haspa-Experten für aussichtsreich halten, bieten jedoch noch deutlich mehr: E.on weist eine Dividendenrendite von 6,7 Prozent auf, bei der Münchener Rück sind es 5,4 Prozent und bei der Allianz 5,3 Prozent.

Während die Haspa-Prognose für den Aktienmarkt eine Wertsteigerung gegenüber dem aktuellen Niveau von rund 15 Prozent bedeuten würde, rechnen die Experten der Sparkasse für ein anderes Anlagegut mit einem fast doppelt so hohen Plus: Gold dürfte sich nach ihrer Einschätzung von derzeit rund 1400 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) auf 1800 Dollar zum Jahresende 2011 verteuern.

"Es spricht sehr vieles für Gold", so Schimmer - nicht zuletzt die Befürchtungen von Investoren, die Schuldenkrise könne sich noch verschärfen. Gerechnet in Euro hat der Preis des Edelmetalls im bisherigen Jahresverlauf um fast 40 Prozent zugelegt und damit etwa doppelt so stark wie der DAX.

An eine drastische Ausweitung der Schuldenkrise glaubt Intelmann jedoch nicht. Zwar lege heute niemand mehr die Hand dafür ins Feuer, dass es in Europa keine Staatspleiten geben wird. "Ich halte die Angst um den Euro aber für übertrieben", so Intelmann. Die Gemeinschaftswährung werde sogar gestärkt aus der Krise hervorgehen. Denn schon in wenigen Jahren werde sich an den Märkten die Erkenntnis durchsetzen, dass Europa im Hinblick auf die Staatsfinanzen mindestens so solide dasteht wie die USA.