Trenitalia soll Bahn- und Busbetreiber von Deutscher Bahn übernehmen

Berlin. Die Bahn bekommt für ihre deutsche Nahverkehrstochter Arriva weniger Geld als zunächst vermutet. Die Käufer um die italienische Staatsbahn werden nach Informationen aus dem Umfeld des Aufsichtsrats rund 170 Millionen Euro für das Zug- und Busgeschäft zahlen, sagten mit den Verhandlungen Vertraute gestern der Nachrichtenagentur Reuters. Das Unternehmen sei zwar mit rund 340 Millionen Euro bewertet worden, wegen einer Reihe von Sonderregelungen und Haftungsübernahmen habe sich der Preis aber reduziert. Der Mitbieter, die französische Veolia, habe deutlich weniger in Aussicht gestellt und Regelungen verlangt, die sogar zu einem negativen Verkaufspreis geführt hätten.

Heute werden den Informationen zufolge im Konzernaufsichtsrat daher die Arbeitnehmervertreter, bei denen es auch Skepsis gegen den Vertrag gab, nicht gegen die Italiener stimmen. Eine Sprecherin der Deutschen Bahn wollte sich zu den Angaben nicht äußern. Sie verwies auf die bevorstehende Aufsichtsratssitzung.

Die Hamburger Benex muss künftig mit einem neuen Partner arbeiten

Trenitalia, die Personenverkehrs- und Logistiktochter der italienischen Staatsbahn, hatte sich mit dem Infrastrukturfonds Cube verbündet. Die Deutsche Bahn muss sich aus Kartellgründen vom Deutschlandgeschäft der britischen Arriva trennen, die sie im Sommer für rund 2,8 Milliarden Euro übernommen hatte. Mit den Arriva-Beteiligungen in anderen Ländern will die Bahn zum führenden Anbieter im Nahverkehr in Europa aufsteigen.

Betroffen von dem Verkauf ist auch die Benex, eine Holding der Hamburger Hochbahn. Die Benex ist bislang gemeinsam mit Arriva Deutschland Miteigentümer beim Uelzener Bahnunternehmen Metronom sowie bei der ostdeutschen Odeg. Die Benex will sich nach dem Abschluss des Verkaufs von Arriva Deutschland äußern.