New York. Einer der mächtigsten Manager der Welt kann nicht mehr: Pfizer-Chef Jeffrey Kindler ist überraschend zurückgetreten. Als Grund führte der Lenker des weltgrößten Pharmakonzerns Überarbeitung an. "Die letzte Zeit war für mich persönlich ziemlich fordernd", sagte der 55-Jährige.

Es habe ihn geschlaucht, die Interessen der vielen Beteiligten rund um die Welt unter einen Hut zu bringen und 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche für das Unternehmen verantwortlich zu sein. "Ich habe entschieden, dass nun die Zeit reif ist, die Führung der Firma an Ian Read zu übergeben." Der 57 Jahre alte Pfizer-Veteran Read war bislang Chef der Biopharmasparte. Kindler sagte, er freue sich, nun seine "Batterien aufzuladen".

Der Konzernchef hatte den größten Zukauf der Firmengeschichte eingefädelt und 2009 für 68 Milliarden Dollar den Konkurrenten Wyeth übernommen. Danach stieß er einen konzernweiten Umbau mit Arbeitsplatzabbau an, mit dem massiv Kosten gespart werden sollten. Momentan beschäftigt der Hersteller des Potenzmittels Viagra 115 000 Mitarbeiter.