Prüfzeichen, Siegel und Kennziffern helfen bei der Wahl des “ungefährlichen“ Weihnachtsgeschenks

Berlin. Zu Weihnachten werden viele Kinder wieder Spielzeug unter dem Weihnachtsbaum finden. Doch die Schenkenden sollten aufpassen - denn die Spielwaren können mit giftigen Stoffen belastet sein, bestätigte erst im Herbst wieder eine Untersuchung der Stiftung Warentest.

Welche Voraussetzungen muss Spielzeug laut Gesetz erfüllen?

Spielzeuge dürfen keine scharfen Kanten oder verschluckbaren Teile haben. Elektrische Spielzeuge dürfen nur mit einer bestimmten Spannung betrieben werden, zahlreiche Schadstoffe sind verboten. Die Regelungen sind aber uneinheitlich und lückenhaft - viele Schadstoffe sind weiter erlaubt.

Wie sehe ich, ob ein Spielzeug die gesetzlichen Vorgaben erfüllt?

Das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit wird von unabhängigen Stellen, etwa dem TÜV, für die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben vergeben. Darüber hinaus gibt es private Prüfzeichen wie das TÜV Rheinland Proof-Siegel mit dem Teddybär als Erkennungszeichen. Diese Zeichen garantieren die Kontrolle durch Dritte. Laut Stiftung Warentest ist auf die Prüfzeichen allerdings nicht 100-prozentig Verlass - so enthielten zahlreiche gekennzeichnete Spielzeuge trotzdem Schadstoffe.

Welche Siegel helfen dem Verbraucher?

Es gibt eine Reihe hilfreicher Spezialsiegel etwa für Textilqualität (ÖkoTex Standard 100), elektrische Sicherheit (VDE) oder pädagogische Eignung (Spiel gut). Das CE-Siegel der EU, das auf vielen Spielzeugen prangt, ist keine Hilfe, weil es nicht kontrolliert wird.

Was ist bei Spielzeug aus Holz und Kunststoff zu bedenken?

Auch Holzspielzeug kann Schadstoffe enthalten. Verbraucher sollten zu unlackiertem, gewachstem Holz und Vollholzprodukten greifen. Plastikspielzeug sollte frei von PVC und Weichmachern (Phtalaten) sein. Diese Stoffe können schädlich für das Kind sein, wenn es sie verschluckt oder das Spielzeug in den Mund nimmt. Besser sind PP (Poly-Propylen) oder PE (Poly-Ethylen). Oft ist die Kunststoffart mit Zahlen von 1 bis 7 in einem Dreieck auf dem Produkt verschlüsselt. Hier steht die 3 für PVC. Die Kunststoffe der anderen Zahlen gelten als kaum bedenklich.

Wie sehe ich, woher das Spielzeug kommt?

Mehr als die Hälfte der Spielwaren in Deutschland stammt aus China. Hersteller müssen nicht angeben, wo ein Spielzeug produziert wurde. Vertrauenswürdige Firmen aber geben meist neben ihrer Adresse auch das Ursprungsland auf der Verpackung an. Produkte ohne Herstellerangabe sollten nicht gekauft werden.

Was kann ich im Laden sonst noch tun?

Verbraucherschützer empfehlen, auch auf eigene Faust zu testen. So könnten Käufer überprüfen, ob ein Spielzeug auf der Haut abfärbt oder ob es unangenehm riecht. Beides kann ein Hinweis auf Schadstoffbelastung sein. Auch sollte geprüft werden, ob sich Kleinteile leicht ablösen.