Hamburg. Ein defekter Schmelzofen hat dazu geführt, dass der Hamburger Kupferhersteller Aurubis seine Verarbeitung von Kupferkonzentraten stoppen musste. Damit fehlen dem Unternehmen wichtige Vorprodukte - und das ausgerechnet in Zeiten, in denen die Nachfrage nach Kupfer anzieht.

Die Ursache für den Defekt ist bisher nicht bekannt. Die Reparatur der Anlage wird nach ersten Schätzungen zwei Wochen dauern. Dennoch will der Konzern seine Lieferverpflichtungen für Kupferprodukte erfüllen. Dazu soll die Produktion auf andere Werke des Konzerns verlagert werden. Noch nicht klar ist allerdings, welche Auswirkungen der Defekt auf die Herstellung von Schwefelsäure hat, und ob auch dort alle Lieferverträge von dem Unternehmen erfüllt werden können.

Rund 180 Mitarbeiter sind laut Aurubis-Sprecherin Michaela Hessling an dem betroffenen Schmelzofen beschäftigt. Sie werden jetzt bei den Reparaturarbeiten eingesetzt. "Zudem überlegen wir, einige Mitarbeiter während des Stillstands in unser belgisches Werk in Olen zu schicken. Dort könnten sie die in Hamburg nicht mehr herstellbaren Vorprodukte produzieren."

Die Börse hat sofort auf den Produktionsausfall reagiert. Die Aktie sackte am Freitag um 1,14 Prozent auf 39,15 Euro. Aurubis verfügt nach der Übernahme des belgischen Konkurrenten Cumerio im Jahr 2008 über zwölf Werke in Europa. 2000 der 4800 Beschäftigten arbeiten in Hamburg.