Spanischer ACS-Konzern hat Offerte nach Angaben der Finanzaufsicht nachgebessert

Essen. Der spanische ACS-Konzern ist einer Übernahme des deutschen Bauriesen Hochtief einen entscheidenden Schritt näher gekommen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) genehmigte gestern Abend die Kaufofferte von ACS für Hochtief, die bei dem Konzern mit Sitz in Essen auf erbitterten Widerstand stößt. ACS habe alle verlangten Nachbesserungen erbracht, teilte die Behörde mit. Dem Hochtief-Vorstand bleiben nun nur noch wenige Möglichkeiten zur Abwehr.

Der von Real-Madrid-Präsident Florentino Perez geführte Bau- und Infrastrukturkonzern ACS hält bereits knapp unter 30 Prozent an Hochtief und will weiter aufstocken. ACS hatte ein Angebot zum Tausch von je fünf Hochtief- in acht ACS-Aktien angekündigt. Die Offerte ist zwar für die Hochtief-Aktionäre unattraktiv. Sie könnte jedoch ACS helfen, die Schwelle von30 Prozent der Anteile knapp zu überspringen. Damit könnten die Spanier nach und nach aufstocken, ohne ein voraussichtlich teureres Pflichtangebot abgeben zu müssen.

Abwehrstrategie des größten deutschen Baukonzerns geht bislang nicht auf

Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter sucht seit Wochen nach Möglichkeiten, ACS abzuwehren. Unter anderem legte er ein Wertsteigerungsprogramm vor, um den Kurs der Hochtief-Aktien in die Höhe zu treiben. Zudem wollte er ACS auch zu einem Übernahmeangebot für die australische Hochtief-Tochter Leighton zwingen, um den Kauf für den unter Milliarden-Schulden leidenden spanischen Angreifer zu verteuern. Die australische Übernahmekommission hatte einen entsprechenden Antrag von Hochtief aber abgeschmettert. Seit Wochen sucht der Konzern zudem vergeblich nach einem Investor, der sich ACS entgegenstemmen könnte.