Leerstandsquote für Büroimmobilien aber weiter hoch

Hamburg. Hamburgs Einkaufslandschaft wird internationaler. "In diesem Jahr werden insgesamt elf Modelabels ein Geschäft eröffnen, die vorher nicht in der Hansestadt vertreten waren", sagt Jens Wehmhöner vom internationalen Maklerunternehmen CB Richard Ellis (CBRE). Dazu gehören Armani in den Hohen Bleichen, Annette Görtz in der ABC-Straße und seven for all man kind in der Poststraße, die ihre Filialen schon eröffnet haben.

Kickz und Abercrombie & Fitch kommen nach Hamburg

"Hamburg ist ein Wachstumsmarkt, der hohe Umsätze verspricht und viele internationale Händler anzieht", sagt Wehmhöner. Dafür sprechen eine wachsende Einwohnerzahl und eine geringe Arbeitslosigkeit. "Noch im Dezember wird die Modekette Kickz in der Kreusslerstraße eröffnen", sagt Wehmhöner. Auch in den nächsten Monaten wird die Serie von Neueröffnungen in Hamburg nicht abreißen. Der US-Modefilialist Abercrombie & Fitch verhandelt über einen Standort in der Alten Post, und auch der japanische Konkurrent Uniqlo sucht Verkaufsfläche in Hamburg.

Die anziehende Konjunktur und die positiven Aussichten beleben auch die anderen Bereiche des gewerblichen Immobilienmarktes in Hamburg. "Wir rechnen damit, bis Ende des Jahres 500 000 Quadratmeter (m²) Bürofläche neu vermietet zu haben", sagt Geschäftsführer Heiko Fischer von CBRE. Gegenüber dem Vorjahr wäre das eine Steigerung von rund 30 Prozent. Zu den großen Vermietungen zählt der Umzug der Allianz in das Esso-Haus in der City Nord, wo die Versicherung 35 000 m² beziehen wird. 85 Prozent der Vermietungen entfallen aber auf Flächen mit weniger als 1000 m². "Die Nachfrage nach neuer Bürofläche steigt jetzt bei den kleinen Mittelständlern", sagt Fischer. Die Spanne der Büromieten reicht von 8,50 bis 22,50 Euro/m². Trotz der gestiegenen Nachfrage bleibt die Leerstandsquote mit 9,1 Prozent auf dem höchsten Stand seit zehn Jahren.

Immobilien im Wert von 1,8 Milliarden Euro wechseln den Besitzer

Auch für Käufer wird der Gewerbeimmobilienmarkt von Hamburg wieder interessant. "Wir erwarten für dieses Jahr ein Transaktionsvolumen von 1,8 Milliarden Euro", sagt Michael Mikulicz von CBRE. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Steigerung um 30 Prozent. Gefragt seien vor allem moderne Bürogebäude, die zu 85 Prozent vermietet sind. Solche Objekte bringen den Käufern eine Rendite von fünf Prozent. Das sind knapp drei Prozentpunkte mehr als mit Bundesanleihen.