Stuttgart. Der geplante Börsengang von Schiesser soll sich für die Gläubiger des Unterwäscheherstellers auszahlen. Die Forderungen der Kreditgeber von 66 Millionen Euro könnten mit dem Erlös voraussichtlich voll, zumindest aber zu 70 Prozent befriedigt werden, sagte Insolvenzverwalter Volker Grub in Stuttgart. Daneben soll nach dem Insolvenzplan Geld übrig bleiben, um das Wachstum des insolventen Feinrippspezialisten aus Radolfzell am Bodensee zu finanzieren.

Grub wirbt mit dem Versprechen um die Gläubiger, die dem Insolvenzplan am 9. Dezember zustimmen sollen, damit Schiesser vor dem Börsengang (IPO) aus der Insolvenz entlassen werden kann. Eine 100-prozentige Begleichung der Forderungen ist bei Insolvenzen äußerst selten, ebenso wie ein Börsengang als Weg aus der Pleite. Die Gläubiger müssen damit auf den Erfolg des IPO bauen, das im zweiten Quartal 2011 stattfinden soll. Grub habe aber auch Alternativen, sagte eine Sprecherin. Der Verwalter hatte in der Insolvenz die Lizenzfertigung für andere Marken gestoppt, durch die sich Schiesser Schulden aufgeladen hatte.