Hamburg. Der allzu laxe Umgang mit sensiblen Kundendaten dürfte für die Hamburger Sparkasse ein teures Nachspiel haben. Nach Abendblatt-Informationen soll die Haspa wegen Verstoßes gegen Datenschutzrichtlinien ein Bußgeld im sechsstelligen Bereich bezahlen. Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar wollte sich nicht zu der konkreten Höhe der Strafzahlung äußern. Aber auch er gehe davon aus, dass es zu einem Bußgeld kommt. "Das Verfahren wird erst in den nächsten Tagen abgeschlossen", sagte er dem Abendblatt.

Am heutigen Montag wollen die Datenschützer die technischen Vorkehrungen bei der Haspa unter die Lupe nehmen, die sicherstellen sollen, dass Unbefugte nicht länger Zugriff auf die Kundendaten haben. Externe Finanzberater hatten zuvor die Möglichkeit, Kontendaten von Haspa-Kunden einzusehen, auch wenn diese dafür nicht ihre Einwilligung gegeben hatten. Sämtliche Kontoumsätze, Wertpapier- oder Versicherungsgeschäfte sollen so abrufbar gewesen sein. Im Jahr zuvor war die Postbank in die Kritik geraten, weil sie freiberuflichen Mitarbeitern einer Vertriebstochter Zugang zu den Konten von Kunden gegeben hatte.

Haspa-Sprecherin Stefanie von Carlsburg bestätigte dem Abendblatt, dass es Gespräche mit der Datenschutzbehörde gegeben habe. Zur Frage eines Bußgelds wollte sie sich nicht äußern. Bereits Ende August habe die Haspa den Zugriff auf Kundendaten zusätzlich mit einer technischen Sperre unterbunden. Im Juli waren die Datenschützer auf den Fall aufmerksam geworden. "Wir haben der Forderung der Hamburger Datenschutzbehörde vollständig entsprochen", sagte Carlsburg. Ob dies tatsächlich so ist, werden die Datenschützer heute in den Räumen der Haspa überprüfen.