Hamburg. Kriselnde Euro-Länder können im Notfall unter den im Frühjahr vereinbarten Rettungsschirm schlüpfen. Er ermöglicht es ihnen, Milliardenbeträge auszuleihen, um eine Staatspleite zu umschiffen. Der Rettungsfonds für Euro-Länder wird im Krisenfall an den Finanzmärkten Anleihen herausgeben, die von allen Euro-Ländern mit bis zu 440 Milliarden Euro garantiert werden. Die Mitgliedstaaten zahlen also keine Geldbeträge in den Krisenmechanismus ein.

Inklusive einer Sonderkreditlinie der EU-Kommission von 60 Milliarden Euro und 250 Milliarden Euro vom Internationalen Währungsfonds (IWF) hat der Rettungsschirm für wackelnde Euro-Staaten einen Umfang von 750 Milliarden Euro. Für Schuldensünder Griechenland steht ein gesondertes Hilfspaket von 110 Milliarden Euro bereit, das auch in Anspruch genommen wird. Bevor der Fonds einspringen kann, müssen strenge Bedingungen erfüllt sein. Die ganze Prozedur kann mehrere Wochen dauern.

Der Fonds läuft Ende Juni 2013 aus. Die EU-Staats- und Regierungschefs beschlossen Ende Oktober 2010, dass es von 2013 an eine dauerhafte Einrichtung geben soll. Bei Staatspleiten könnten dann auch etwa Banken in die Pflicht genommen werden. Geschäftsführer des Krisenfonds ist der Deutsche Klaus Regling, er war zuvor Generaldirektor der Währungsbehörde der EU-Kommission.