Wolfsburger investieren 51 Milliarden Euro in neue Modelle und Werke

Wolfsburg. Der Volkswagen-Konzern investiert in den kommenden fünf Jahren 51,6 Milliarden Euro in den Ausbau der Autoproduktion und in neue Modelle. Dabei wird vor allem über die deutschen Werke das Füllhorn ausgeschüttet: Von den 41,3 Milliarden Euro Sachinvestitionen fließen 57 Prozent nach Deutschland. Von den Entwicklungsinvestitionen für neue oder verbesserte Modelle in Höhe von 10,3 Milliarden Euro geht ebenfalls der größte Brocken nach Deutschland, wo die meisten Konzernwagen konstruiert werden. Das hat der VW-Aufsichtsrat am Freitag beschlossen.

Die Investitionen sind Teil des ehrgeizigen Wachstumskurses, den Vorstandschef Martin Winterkorn VW verordnet hat: Bis 2018 soll Toyota als Weltmarktführer abgelöst werden. Mit neuen Werken in Russland, Indien und den USA erschließen sich die Wolfsburger derzeit Zugang zu bisher nicht richtig erschlossene Märkten. Der weltweite Absatz soll bis 2018 von 6,3 Millionen im Jahr 2009 auf mehr als zehn Millionen Fahrzeuge steigen. Toyota lag 2009 bei 7,8 Millionen Stück. Bis Ende Oktober 2010 hatte VW bereits 5,98 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert und damit 12,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Insbesondere die Entwicklung von Hybrid- und Elektromotoren soll vorangetrieben werden. Auch in Presswerke, Lackierereien und Montagen wird investiert, wie VW mitteilte.

Schlechte Nachrichten gibt es unterdessen für die Konzerntochter Porsche. Der Stuttgarter Sportwagenbauer muss mehrere Hundert Millionen Euro Steuern nachzahlen. Die Dachgesellschaft Porsche SE müsse wegen Aktienoptionsgeschäften Steuer- und Zinszahlungen in Höhe von 626 Millionen Euro begleichen, teilte das Unternehmen mit. Zu den Hintergründen wollte sich Porsche nicht äußern.