Apec-Gipfel in Japan brachte keine Annäherung

Yokohama. Der Streit über die richtige Handels- und Währungspolitik für die Erholung der Weltwirtschaft und zur Abwehr neuer Krisen schwelt auch nach dem Asien-Pazifik-Gipfel weiter. Dabei traten beim Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforum (Apec) im japanischen Yokohama vor allem die Differenzen zwischen den USA und China wieder offen hervor.

Während US-Präsident Barack Obama erneut Länder mit großen Exportüberschüssen wie China und Deutschland zu einer Stärkung der Binnennachfrage aufforderte, erwiderte Chinas Staatschef Hu Jintao, dass Wirtschaftsreformen in seinem Land nur schrittweise möglich seien.

Zum Abschluss ihres Gipfels zeigten sich die 21 Apec-Länder am Sonntag um Einigkeit bemüht und verabschiedeten eine gemeinsame Wachstumsstrategie. Konkret wurden sie dabei aber nicht. Sie verständigten sich, wie schon fast traditionell bei ihren Treffen, darauf, weiter am Aufbau einer riesigen Freihandelszone zu arbeiten. Diese würde mit den USA, China und Japan die drei größten Volkswirtschaften der Welt mit einigen der am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften in Asien und Südamerika enger verbinden und mehr als 40 Prozent des Welthandels ausmachen. Zudem erklärten die Apec-Staaten ähnlich wie die G20-Länder zuvor in Seoul ihren Willen, Handelsbarrieren abzubauen, sich für ein nachhaltiges und ausgewogenes Wachstum einzusetzen, und erteilten staatlich gelenkten Währungskursen eine Absage.

Doch die USA und China ließen in ihrem Zwist um den richtigen Weg zu einem Abbau von Ungleichgewichten in der Weltwirtschaft nicht locker. Nennenswerte Fortschritte konnte Obama dabei nicht verbuchen. "In Zukunft sollte keine Nation annehmen, dass allein Exporte nach Amerika die Weichen für Wohlstand stellen", sagte er vor Wirtschaftsvertretern der Pazifikregion. Die Wirtschaftskrise habe gezeigt, dass die Abhängigkeit von den US-Verbrauchern und asiatischen Exporten als Wachstumsmotor Grenzen habe. Chinas Präsident Hu machte aber kaum Hoffnung auf ein rasches Entgegenkommen. Zudem warnte er vor wachsendem Protektionismus.