Wolfsburger müssten für den Kauf aktuell mehr als acht Milliarden Euro zahlen

Frankfurt. Volkswagen will einem Medienbericht zufolge über seine schwedische Tochter Scania den Lkw- und Maschinenbauer MAN übernehmen. Nach internen Planungen wolle VW seine eigenen MAN-Anteile an die Lkw-Tochter Scania übertragen, die dann den Münchner Konkurrenten MAN übernehmen solle, berichtete das Nachrichtenmagazin "Spiegel". Scania solle den übrigen Aktionären des Traditionsunternehmens MAN ein Kaufangebot unterbreiten. Eine vollständige Übernahme würde VW mehr als acht Milliarden Euro kosten.

Ein VW-Sprecher sagte zu dem Bericht am Sonnabend lediglich: "Zu Marktgerüchten nehmen wir nicht Stellung." Der weit verzweigte VW-Konzern ist bereits mit rund 30 Prozent an MAN beteiligt und hält an Scania rund 45 Prozent des Kapitals und mehr als 70 Prozent der Stimmrechte. Der Wolfsburger Autobauer hat sich eine Neuordnung seiner Nutzfahrzeuggeschäfte und engere Verbindungen zwischen Scania und MAN auf die Fahnen geschrieben. An der Börse sind 70 Prozent an MAN mehr als acht Milliarden Euro wert. Leisten könnte sich Europas größter Autobauer eine solche Großübernahme: Dank stark anziehender Absatzzahlen hat VW bis Ende September eine Nettoliquidität von fast 20 Milliarden Euro angehäuft.

MAN hatte 2006 versucht, Scania zu schlucken, war aber am Widerstand aus Schweden und aus der VW-Zentrale in Wolfsburg gescheitert.