Die neuen Linien sollen preisbewusste Reisende ansprechen. Ausbau früher als erwartet

Düsseldorf. Die Deutsche Bahn plant den massiven Ausbau ihres bundesweiten Fernbusliniennetzes. Die Konzerntochter Bex beantragte dazu mehrere tägliche Fernbuslinien bei Regierungsbehörden, wie die "Wirtschaftswoche" vorab berichtet. Im Zentrum stehen demnach Strecken zwischen Großstädten, die die Deutsche Bahn bereits mit Intercity- und ICE-Zügen bedient.

Etliche Verbindungen gehen über Hamburg

So will die Deutsche Bahn dem Bericht zufolge bereits ab Januar 2011 bis zu zweimal täglich in beide Richtungen zwischen Köln und Hamburg fahren. Weitere geplante Linien seien Passau-München-Hamburg-Lübeck, Dresden-Köln-Düsseldorf, Stuttgart-Bremen-Oldenburg und Bielefeld-Hannover Flughafen-Hamburg - jeweils in beide Richtungen. Häufig schneiden sich die Linien an Knotenpunkten und ermöglichen so den Umstieg auf andere Fernbusse. Der Aufbau eines bundesweiten Fernbusliniennetzes starte damit früher als erwartet. In der Mitarbeiterzeitung der Bahn sei bislang davon die Rede gewesen, die Deutsche Bahn wolle auf den Gesetzentwurf warten, der eine Öffnung des Busmarktes vorsieht und frühestens Mitte 2011 erwartet wird. Die Deutsche Bahn plane dazu auch einen einheitlichen Markenauftritt und ein Vertriebssystem mit einfacher Preisstruktur.

Sonderangebote schon für einen Euro

Die beantragten Fernbuslinien sollten vor allem preisorientierte Fahrgäste ansprechen. Die siebeneinhalbstündige Fahrt von Köln nach Hamburg solle laut Antrag an die Hamburger Verkehrsgewerbeaufsicht, der dem Magazin vorliegt, 35 Euro kosten und damit 20 Prozent weniger als ein ICE-Ticket mit BahnCard 50. Sonderangebote gebe es ab einem Euro. Der Bahn-Konzern, unter Vorstandschef Rüdiger Grube, verfügt schon jetzt mit Marken wie Bex oder Autokraft über die größte Busflotte in Deutschland.