Fehlerhaftes Teil im Triebwerk muss ausgetauscht werden. Airbus-Chef: Kein Imageschaden

München. Airbus-Chef Thomas Enders rechnet nach der A380-Triebwerkspanne mit einer leichten Verzögerung bei den Auslieferungen für das Riesenflugzeug im ersten Halbjahr 2011. Er begründet dies mit den jüngsten Anweisungen von Triebwerkshersteller Rolls-Royce zu verschärften Kontrollen und zum Austausch bestimmter Teile des Motors. Einen Imageschaden durch den Zwischenfall befürchtet Enders nicht. Es habe keinerlei Abbestellungen oder Diskussionen um Stornierungen gegeben.

Turbinenhersteller Rolls-Royce hatte zuvor erklärt, bei den Trent-900-Flugzeugtriebwerken fehlerhafte Module ersetzen zu wollen. Der Fehler betreffe die gesamte Serie, sei aber beschränkt auf eine bestimmte Komponente im Turbinenteil des Triebwerks. Durch austretendes Öl habe ein Ölbrand entstehen können, der wiederum zum Bruch einer zahnradähnlichen Turbinenscheibe geführt habe. Die speziell für den Airbus A380 entwickelten Triebwerke werden gegenwärtig von den Fluggesellschaften Lufthansa, Singapore Airlines und Qantas verwendet.

EADS erwartet für 2010 wieder einen Milliarden-Betriebsgewinn

Der Airbus-Mutterkonzern hob am Freitag die Gewinnprognose für 2010 an: Für das Gesamtjahr erwartet EADS einen Umsatzanstieg von 42,9 auf 44 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis von 1,2 Milliarden Euro vor Einmaleffekten. Im vergangenen Jahr hatte EADS unterm Strich 0,8 Milliarden Euro Verlust gemacht. Allerdings würden die guten Ergebnisse der übrigen Airbus-Serien durch das A380-Programm weiter erheblich beeinträchtigt, hieß es. Ungeachtet der Triebwerks-panne gewann Airbus jedoch einen neuen Kunden für das Großflugzeug: Als erste japanische Fluggesellschaft unterschrieb Skymark Airlines eine Grundsatzvereinbarung über den Kauf von vier Maschinen.

Dafür gibt es nun Probleme beim Airbus-Bestseller, der A320-Familie: Nachdem in einem A321 der British Midland die Cockpit-Bildschirme zeitweise ausgefallen waren, plant Airbus Änderungsempfehlungen.