Konzerne stellen Mehrkosten durch Ökostromumlage den Haushalten in Rechnung

Essen. Die Verbraucher müssen sich zum Jahresende vielerorts auf Strompreiserhöhungen einstellen. Insgesamt werden 72 Anbieter ihre Tarife um bis zu 14,2 Prozent anheben - darunter auch drei der vier großen Stromkonzerne in Deutschland. Durch die Erhöhungen entstehen für rund 7,6 Millionen Haushalte zusätzliche Kosten, berichtet das Vergleichportal Check24.de.

Unter den Großen geht EnBW mit einer durchschnittlichen Erhöhung von rund zehn Prozent voran. Auch RWE kündigte gestern eine moderate Anhebung an. Der Konzern will die zum Jahreswechsel gesetzlich fällige Aufstockung der Ökoumlage von brutto 1,8 Cent lediglich etwa zur Hälfte weitergeben, hieß es. RWE will aber auch den Gaspreis erhöhen.

Vattenfall möchte ebenfalls die Strompreise anheben, hat sich aber zur genauen Höhe noch nicht geäußert. Deutschlandchef Tuomo Hatakka hatte mehrfach betont, dass wegen der EEG-Umlage die Strompreise steigen.

E.on plant als einziger Großkonzern zunächst keine Erhöhung. Bei den regionalen Vertriebsgesellschaften seien zum Jahresende trotz EEG-Umlage keine Preisanpassungen beim Strom geplant. "Es wird zum 1. Januar definitiv keine Strompreiserhöhung geben", sagte ein Sprecher von E.on-Vertrieb. Anpassungen nach oben zu einem späteren Zeitpunkt schloss er nicht aus.

Die Ökostromumlage ist im Erneuerbaren-Energien-Gesetz festgelegt. Sie beträgt rund zwei Cent pro Kilowattstunde netto und soll künftig auf rund 3,5 Cent steigen.