Elektrokonzern steigert Gewinn nach Steuern um 63 Prozent

München. Siemens geht nach einem Gewinnsprung zum Angriff über: Nach 4,1 Milliarden Euro Gewinn peilt der Elektrokonzern für das neue Geschäftsjahr mehr als fünf Milliarden Euro an und will gegenüber Wettbewerbern weiteren Boden gutmachen. "Wir wollen Weltspitze sein", sagte Vorstandschef Peter Löscher gestern bei der Vorlage der Jahresbilanz. "Wir kommen mit vollem Schwung aus der Krise. Unser Wachstum gewinnt an Fahrt."

Auftragseingang legte um drei Prozent auf 81,2 Milliarden Euro zu

Im abgelaufenen Geschäftsjahr (30. September) erzielte der Konzern zum zweiten Mal in Folge ein Rekordergebnis im operativen Geschäft. Davon profitieren auch die Aktionäre: Die Dividende soll von 1,60 Euro auf 2,70 Euro je Aktie angehoben werden. Für das neue Geschäftsjahr 2010/11 hat sich Siemens ein deutliches Plus beim Auftragseingang auch ohne Zukäufe vorgenommen. Gestützt vom dicken Orderpolster erwartet das Management zudem die Rückkehr zu einem moderaten organischen Umsatzwachstum.

"Es gilt, Auftrag um Auftrag zu gewinnen", betonte Löscher. Siemens setzt dabei auf das Servicegeschäft und die Umwelttechnik, deren Umsatz in den kommenden vier Jahren von 28 auf 40 Milliarden Euro klettern soll. Im Blick hat Siemens dabei vor allem Schwellenländer wie China und Indien. Das Unternehmen konzentriert sich auch auf Infrastrukturinvestitionen in Städten, die sich im Jahr weltweit auf zwei Billionen Euro belaufen. "Davon sind rund 300 Milliarden jährlich für Siemens adressierbar, für energieeffiziente Gebäude, für vernetzte Verkehrslösungen, für intelligente Stromnetze oder für eine sichere Wasserversorgung", erläuterte Löscher.

Unter dem Strich verdiente Siemens mit 4,1 Milliarden Euro 63 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz blieb bei rund 76 Milliarden Euro nahezu stabil. Der Auftragseingang legte insgesamt um drei Prozent auf 81,2 Milliarden Euro zu.