Hamburg. Die große französische Reederei CMA/CGM hat davor gewarnt, die geplante Elbvertiefung weiter zu verzögern. Andernfalls könnten Großcontainerfrachter aus Hamburg abgezogen werden. "Wenn die Bauarbeiten nicht bis 2014 abgeschlossen sind, müssen wir neu denken", sagte Reinhard Peschel, Geschäftsführer der französischen Reederei für Deutschland, dem Abendblatt. In einem solchen Fall "würden andere Häfen interessanter für die Asiendienste. Dann besteht die Gefahr und die Möglichkeit, dass wir mit den großen Schiffen nicht mehr nach Hamburg fahren." Auch weitere Reedereien, deren Schiffe Hamburg anlaufen, bestehen darauf, dass der jetzt von der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord und Wirtschaftssenator Ian Karan genannte Termin gehalten wird.

Anfang der Woche hatte die Behörde erklärt, dass die Planfeststellung für die Vertiefung erst Anfang des kommenden Jahres statt wie bisher geplant noch im Herbst vorgelegt werden soll. Grund sind Umweltschutz-Einwände der EU. Dennoch, so die Schifffahrtsdirektion, sollen die Baggerarbeiten noch Ende 2011 beginnen. Die Arbeiten wären dann 2013 abgeschlossen.

Klar ist: Viele Reedereien werden künftig häufiger Schiffe einsetzen, deren Kapazität 10 000 Standardcontainer (TEU) überschreitet. Derzeit sind 59 dieser Riesen in Fahrt, 170 sind weltweit bestellt. Auf diese Schiffe, so Experten, muss sich Hamburg einstellen, wenn der Hafen weiter eine große Rolle im Verkehr mit Fernost spielen soll.