Hamburger Internetdienstleister steigert Umsatz um 14 Prozent

Hamburg. Mitte Oktober war "iPad für alle"-Tag bei SinnerSchrader. Ein Festtag nicht nur für die 305 Beschäftigten, die seitdem mit dem Tablet-PC von Apple arbeiten, sondern auch für die Personalabteilung des Hamburger Internetdienstleisters. Denn das Video von der Aktion erregte im Internetportal YouTube großes Interesse - und könnte so dazu beitragen, dass die 40 offenen Stellen bei der Agentur bald besetzt werden.

Kein einfaches Unterfangen angesichts des derzeitigen Kampfes um die klügsten IT-Köpfe, aber umso wichtiger für das börsennotierte Unternehmen. Denn die Ziele für das neue Geschäftsjahr sind hoch gesteckt: "Wir wollen unseren Nettoumsatz um 15 bis 20 Prozent steigern", sagte Mitbegründer und Vorstandschef Matthias Schrader.

Neue Kunden sind vor allem Modemarken wie S.Oliver

Bereits im Ende August abgelaufenen Geschäftsjahr ist die Multimedia-Agentur deutlich organisch gewachsen. Aufschwung und Boom beim Onlinehandel haben vor allem das Neukundengeschäft angetrieben: SinnerSchrader entwickelt nun digitale Strategien und Webshops, unter anderem für die Gucci-Gruppe, Bosch, Babywalz, S.Oliver und die Otto-Tochter Mirapodo. "Aber auch unser Bestandskundengeschäft mit Unternehmen wie Tchibo, Otto, Tui und Comdirect hat uns Rückenwind gegeben", sagt Schrader. So ist der Nettoumsatz der Agentur um rund 14 Prozent auf 23,9 Millionen Euro gewachsen. Dazu trugen besonders die Geschäfte mit Kunden in den Bereichen Handel und Konsumgüter bei, die bereits mehr als ein Drittel der Umsätze ausmachen. "Wir spüren die positive Stimmung im Einzelhandel deutlich", sagt Schrader. "Die Nachfrage nach unseren Dienstleistungen ist groß."

Neue Töchter belasten das Konzernergebnis

Das Konzernergebnis, das mit 1,1 Millionen Euro zehn Prozent unter dem des Vorjahres lag, spiegelt das rasante operative Wachstum allerdings noch nicht wider. So sollen die Aktionäre nur eine Dividende von acht Cent je Aktie erhalten. Der Grund: Neue Dienstleistungen von SinnerSchrader wurden von den Kunden weniger gut angenommen als erhofft. Mit den Töchtern Nextcommerce und Newtention, mit 24 Mitarbeitern in Hamburg, machte die Agentur insgesamt 1,25 Millionen Euro Anlaufverluste.

Nextcommerce bietet die komplette Auslagerung eines Webshops und damit auch die Übernahme des unternehmerischen Risikos gegen eine Umsatzbeteiligung. Mithilfe der Technologie von Newtention können Werbetreibende ihre Kampagnen besser steuern. Angesichts der "positiven Entwicklung" geht Schrader davon aus, dass beide Unternehmenstöchter eine Zukunft haben: "Wir halten an dem Modell weiter fest und fühlen uns jetzt gerüstet, auch große Kunden aufzunehmen."