Finanzierung für A400M steht. Deutschland kauft 53 Maschinen

Hamburg. Der Rüstungskonzern EADS hat sich mit den sieben Käuferländern auf eine Finanzierungslösung für den Militärtransporter Airbus A400M geeinigt. Das teilten der Konzern und der französische Verteidigungsminister Hervé Morin in Toulouse mit. Deutschland kauft nun 53 statt zuletzt geplant 60 Maschinen. Große Teile des Militärfliegers werden in Bremen montiert. "Um Mehrkosten für den Bund zu vermeiden, soll die Bestellung von sieben deutschen Flugzeugen in eine Option umgewandelt werden", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Zudem verzichtet Deutschland auf die geforderte vollautomatische Tiefflugfähigkeit des A400M. "Mit diesen Maßnahmen wird der deutsche Anteil an der Preiserhöhung von rund 670 Millionen Euro kompensiert", sagte der Sprecher.

Auf diese Vertragsänderung einigten sich bei einem Treffen in Toulouse die sieben Käuferländer Deutschland, Frankreich, Spanien, Belgien, Luxemburg, Großbritannien und die Türkei mit dem Airbus-Konzern. Frankreich wird 8,4 Milliarden Euro für 50 Flugzeuge zahlen. In Verhandlungskreisen hieß es, Großbritannien reduziere die Bestellung von 25 auf 22 Maschinen. Damit soll Airbus insgesamt 170 statt der früher vereinbarten 180 A400M an die Länder ausliefern.

Flieger liegt mittlerweile Jahre hinter dem ursprünglichen Zeitplan zurück

Im Frühjahr hatten die Bestellernationen sich bereit erklärt, insgesamt 3,5 Milliarden Euro der Mehrkosten mitzutragen, um Europas wichtigstes Rüstungsprojekt zu retten. Die Staaten sollen dafür an künftigen A400M-Verkaufserlösen beteiligt werden. Der französische Verteidigungsminister Morin sagte, der A400M sei ein wichtiges Projekt, das Europa nicht aufgeben könne. Andernfalls wären die Staaten in dem strategisch wichtigen Bereich der Militärtransporte von den USA abhängig.

Dem Durchbruch vom Freitag waren monatelange, harte Verhandlungen von EADS und den Kundennationen vorausgegangen. Wegen technischer Probleme liegt das schon 2001 vereinbarte A400M-Projekt nun um Jahre hinter dem Zeitplan.