Nur 257 000 Neuwagen im Oktober zugelassen. Aber Auftragseingänge nehmen zu

Hamburg. Nach zehn düsteren Monaten auf dem deutschen Automarkt hat die Industrie die Wende ausgerufen. Nach starken Auftragseingängen im September und Oktober hob der Branchenverband VDA seine Absatzprognose für das Gesamtjahr an und erwartet nun knapp über 2,9 Millionen Neuzulassungen in Deutschland. Bisher hatte der Verband 2,8 bis 2,9 Millionen angepeilt. Die vielen Bestellungen weisen auf eine weitere Aufwärtsentwicklung im nächsten Jahr hin. VDA-Präsident Matthias Wissmann sagte: "Wir sehen, dass sich die Trendwende auf dem Inlandsmarkt spürbar festigt."

Neuzulassungen liegen noch 27 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum

Der Oktober war auf Jahressicht mit einem Minus von 20 Prozent bei den Neuzulassungen noch schlecht. Im Jahr 2009 waren 3,8 Millionen Neuwagen zugelassen worden. Der hohe Wert kam zustande, weil die Bundesregierung mit einer Abwrackprämie von 2500 Euro pro Altfahrzeug den Absatz angekurbelt hatte, um die Autoindustrie vor den Auswirkungen der Finanzkrise zu schützen. Die Quittung dafür bekommt die Autoindustrie 2010, weil nach dem Ende der Förderung die Absätze einbrachen.

Im Oktober lag der Absatz erneut tief unter dem Vorjahr. Mit 257 000 Neuzulassungen kamen 20 Prozent weniger neue Autos auf die Straßen. Im Vergleich zum Oktober 2008 war der Absatz mit minus 0,8 Prozent aber gar nicht mehr so schlecht. In den ersten zehn Monaten wurden 2,42 Millionen Pkw, 27 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum abgesetzt. Allerdings ziehen die Auftragseingänge schon länger an. Im Oktober lag der inländische Auftragseingang bei den deutschen Herstellern laut VDA 35 Prozent über dem Vorjahresmonat. Im September betrug das Plus 13 Prozent.