London. Der britische Ölkonzern BP scheint die Folgen der Ölpest im Golf von Mexiko finanziell in den Griff zu bekommen. Das Unternehmen erzielte trotz hoher Abschreibungen für die Kosten der international bislang größten Ölkatastrophe im dritten Quartal wieder einen Gewinn, und zwar von rund 1,8 Milliarden Dollar (1,3 Milliarden Euro). Derzeit schätzt BP die Gesamtkosten für die Beseitigung der Schäden, für Strafzahlungen sowie für Entschädigungen auf rund 40 Milliarden Dollar ein. Diese Summe kann jedoch weiter steigen, weil zahlreiche Verfahren in den USA anhängig sind.

Der Konzern will die Folgekosten vor allem aus dem Verkauf von Unternehmensteilen im Wert von aktuell veranschlagten bis zu 30 Milliarden Dollar decken. Zudem versucht BP, seine Minderheitspartner an dem Ölfeld im Golf von Mexiko - das japanische Handelshaus Mitsui und das US-Unternehmen Anadarko Petroleum - in die finanzielle Verantwortung einzubinden. Inwieweit dies gelingt, hängt aber davon ab, ob BP grobe Fahrlässigkeit bei der Explosion der Bohrinsel "Deepwater Horizon" im April und der danach folgenden mehrmonatigen Havarie der Ölquelle nachgewiesen werden kann.