Heilbronn. Deutscher Wein wird wegen dramatischer Ernteeinbußen in diesem Jahr voraussichtlich teurer. "Wir erwarten allerdings keine großen Preissprünge", erklärte die Geschäftsführerin des Deutschen Weininstituts (DWI), Monika Reul. Dies sei auf dem international hart umkämpften Weinmarkt kaum möglich.

Die deutschen Weinerzeuger werden in diesem Herbst die kleinste Ernte seit nunmehr 25 Jahren einbringen. Nach DWI-Schätzungen wird die Menge nur etwa sieben Millionen Hektoliter betragen. Das ist rund ein Viertel weniger als der Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre.

"Der Grund für die außergewöhnlich niedrigen Erträge liegt in erster Linie in dem geringen Fruchtansatz, der durch sehr kühle Temperaturen während der Rebblüte hervorgerufen wurde", erläuterte Weinbaupräsident Norbert Weber. Im kühlen und feuchten August verzögerte sich bei einigen Sorten die Reife, die Bildung von Fäulnis wurde begünstigt. Qualitativ wird der deutsche Jahrgang 2010 vom DWI aber dennoch als gut eingestuft.