Flensburg. Mehrere Geschäftsräume und Wohnungen sind in Flensburg im Zusammenhang mit Geschäften der früheren Flensburger Sparkasse durchsucht worden. Dabei wurden in der vergangenen Woche 23 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt, wie ein Sprecher der Kieler Staatsanwaltschaft sagte. Hintergrund sei der Verdacht der Gewährung von Krediten ohne ausreichende Sicherheiten.

Wie das "Flensburger Tageblatt" berichtete, wurden dabei unter anderem die Privatwohnung des ehemaligen Vorstandschefs der Flensburger Sparkasse und der Flensburger Hauptsitz der Nospa als Nachfolgerin der früheren Flensburger Sparkasse durchsucht. Dabei gehe es um mutmaßliche Geschäfte mit Aktien der Beate Uhse AG. Laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft geht es um ein Gesamtvolumen der Kreditgeschäfte in Höhe von rund 23 Millionen Euro. Das ganze Geschehen habe sich 2005 ereignet. Dem Zeitungsbericht zufolge sollen eigens zum Kauf von Uhse-Aktien Firmen gegründet worden sein, um den Börsenkurs kräftig in die Höhe zu treiben und die Aktien mit Gewinn zu verkaufen. Als Sicherheit für die gewährten Kredite sollen angeblich nur die Aktien des Unternehmens gedient haben. Zurzeit werden die beschlagnahmten Unterlagen nach Angaben der Staatsanwaltschaft ausgewertet. Ob und wann es zu Anklagen komme, sei noch nicht absehbar, sagte der Sprecher.

Ex-Chef werden Untreue und Bestechlichkeit vorgeworfen

Die Kieler Staatsanwaltschaft hatte im April gegen den ehemaligen Flensburger Sparkassen-Chef Anklage erhoben. Ihm werden Untreue, Bestechlichkeit und Beihilfe zum Verstoß gegen das Kreditwesengesetz zur Last gelegt. Er soll unter Mithilfe eines ebenfalls angeklagten Sparkassen-Mitarbeiters einem Immobilienkaufmann bewusst Grundstücke zum Nachteil der Sparkasse unter Wert verschafft haben.