Abschreibungen auf Postbank verhageln die Quartalsbilanz

Frankfurt. Die Deutsche Bank ist im dritten Quartal wie auch andere Institute in die Verlustzone gerutscht. Unter dem Strich stand ein Verlust von 1,2 Milliarden Euro, der mit Abschreibungen auf den bereits vor der Finanzkrise erworbenen Anteil von 30 Prozent an der Postbank begründet wurde. Für die ersten neun Monate liegt das Nettoergebnis bei 1,7 Milliarden Euro, nach 3,6 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Bankchef Josef Ackermann gab sich dennoch zuversichtlich: "Die Ergebnisse zeigen, dass sich unser Geschäftsmodell auch in weiterhin schwierigen Märkten als sehr robust erwiesen hat", sagte er. Einen Vorsteuergewinn von zehn Milliarden Euro im kommenden Jahr hat Ackermann nicht aus den Augen verloren. Eine Prognose für das laufende Jahr gab er nicht ab.

Im Investmentbanking ist die Bank besser als die Konkurrenz

Als Stütze des Geschäfts erwies sich erneut das Investmentbanking. Die risikoreiche Sparte der Bank ist der Goldesel der Bank. Glänzen konnte das Institut erneut im Geschäft mit Anleihen und anderen Schuldtiteln, in dem sie weltweit zu den führenden Häusern zählt. Institute wie Goldman Sachs, Credit Suisse und UBS hatten in den vergangenen Tagen teils starke Einbußen im Kapitalmarktgeschäft gemeldet. Diese Entwicklung wie auch die strengere Regulierung der Branche führt unter Experten zu Zweifeln an der nachhaltigen Ertragskraft der Banken. Nach der Finanzkrise glänzen die Geldhäuser wieder mit Milliardengewinnen.

Die Stärke im Privatkundengeschäft soll weiter ausgebaut werden

Ackermann will deshalb die Deutsche Bank unabhängiger vom Investmentbanking machen. Dazu dient auch die Übernahme der Postbank. "Wir weiten im Privatkundengeschäft unsere Marktpräsenz in Deutschland erheblich aus und erreichen damit einen ausgeglicheneren Ertragsmix", sagte Ackermann. Die Postbank zählt 14 Millionen Privatkunden in Deutschland, die Deutsche Bank kommt auf rund zehn Millionen. Zusammen lassen sie die Commerzbank mit elf Millionen Privatkunden deutlich hinter sich. Im Privatkundengeschäft stieg der Vorsteuergewinn von 283 auf 323 Millionen Euro. Darin enthalten ist schon eine Belastung von 52 Millionen Euro durch die jüngst übernommene Privatbank Sal. Oppenheim.