GfK-Barometer steigt trotz Wirtschaftsbooms nicht. Mehrheit mit finanzieller Lage zufrieden

Berlin. Trotz boomender Wirtschaft, sinkender Arbeitslosigkeit und der Aussicht auf kräftige Lohnerhöhungen hat sich die Kauflaune der Bundesbürger nicht weiter verbessert. Das GfK-Konsumklimabarometer für November verharrte mit 4,9 Punkten auf dem höchsten Stand seit Mai 2008, nachdem es zuvor vier Monate in Folge gestiegen war. Die GfK-Marktforscher machten dafür steigende Belastungen wie höhere Strompreise verantwortlich. Der Handel rechnet trotzdem mit einem guten Weihnachtsgeschäft.

Zwar blicken die Konsumenten immer optimistischer auf die Konjunktur, schätzen aber gleichzeitig die Aussichten für ihre persönlichen Finanzen skeptischer ein, wie die Nürnberger GfK-Marktforscher mitteilten. Dafür sorgen vor allem die ab Januar steigenden Strompreise und die höheren Beiträge für die Krankenversicherung, sagte GfK-Experte Rolf Bürkl zu der Umfrage unter 2000 Verbrauchern.

"Zudem haben die Kommunen aufgrund ihrer klammen Haushaltslage angekündigt, Gebühren und Abgaben zum Teil deutlich zu erhöhen", so der Wissenschaftler. Auch Raucher und Urlauber müssen tiefer in die Tasche greifen, weil die Tabaksteuer angehoben und eine Flugticketsteuer eingeführt wird. Die Bereitschaft zu teuren Anschaffungen nahm deshalb ebenfalls ab.

Derzeit ist gut die Hälfte der Deutschen mit der eigenen Finanzlage zufrieden oder sehr zufrieden. Rund 53 Prozent geht es nach eigenen Angaben finanziell gut oder sehr gut, teilte der deutsche Sparkassenverband DSGV zu seiner Umfrage mit. Damit setze sich der positive Trend der vergangenen Jahre fort, da auch der Anteil der finanziell Unzufriedenen weiter auf zehn Prozent gesunken sei. Dieser Anteil hatte im Jahr 2006 noch fast doppelt so hoch gelegen.