China wird immer mächtiger. Nicht nur politisch redet Peking mittlerweile bei nahezu allen globalen Problemen mit, auch ökonomisch hat sich das Reich der Mitte vom belächelten Billigproduzenten zur aufstrebenden Wirtschaftsmacht entwickelt. Der Internationale Währungsfonds konnte folglich gar nicht anders, als der Volksrepublik und anderen Schwellenländern wie Indien mehr Einfluss einzuräumen. Die Europäer müssen dagegen in der international wichtigen Organisation kleinere Brötchen backen - so wie es ihrer wirtschaftlichen Entwicklung entspricht.

Grund zur Sorge besteht deshalb keinesfalls. Im Gegenteil. Länder wie China, Indien und Brasilien sind längst zu wichtigen Märkten für europäische und amerikanische Produkte geworden. Und das zukünftige Absatzpotenzial in diesen Staaten ist riesig. Firmen aus Deutschland, Frankreich und den USA winken hohe Umsätze und Gewinne.

Größere Mitspracherechte in internationalen Organisationen sind dafür ein verhältnismäßig kleiner Preis. Verwunderlich ist allerdings, dass im Falle des IWF nur die Europäer Macht an die neuen starken Länder abgeben müssen, während die Amerikaner ihren Status Quo wie selbstverständlich zementieren.

Den Schwellenländern sollte schnell klargemacht werden, dass es für sie nicht nur beim größeren Einfluss auf Wirtschaftsfragen bleiben kann. Mehr Macht bedeutet auch mehr Verantwortung. Gerade China muss von seiner nationalistisch ausgerichteten Währungs- und Handelspolitik Abschied nehmen. Peking muss sich bewegen, zum Wohle der weltweiten Wirtschaftsentwicklung.