Das Ende einer Ära: Sony hat die Produktion seines tragbaren Kassetten-Abspielgeräts eingestellt

Tokio/Hamburg. In den 80er-Jahren waren die Geräte Kult, jetzt verschwinden sie endgültig vom Markt: Nach mehr als 30 Jahren stellt der Technologiekonzern Sony die Produktion seines Kassetten-Walkmans ein. Die letzten Geräte seien bereits im April an die Händler gegangen, es sollen definitiv keine weiteren produziert werden, teilte der Konzern laut japanischen Medienberichten vom Wochenende mit.

Der Walkman hat seinen Kultstatus an Apples iPod verloren

Für viele Verbraucher könnte allerdings die Nachricht, dass die Geräte überhaupt noch produziert wurden, überraschender sein als das jüngst verkündete Aus. Schließlich war Sony bereits vor Jahren an der Herausforderung gescheitert, vom legendären Ruf des Walkman auch in der Ära digitaler Musik zu profitieren. Das Händchen für den Massengeschmack bewies in den vergangenen Jahren eher die US-Konkurrenz: Apple, der Wettbewerber aus Kalifornien, konnte sein MP3-Gerät iPod in den modernisierten Walkman der Zukunft verwandeln.

Seinerzeit hatte Sony mit dem Walkman den Musikkonsum revolutioniert. Erstmals konnten junge Leute ihre Lieblingsmusik überall hören, in der Bahn, beim Joggen, auf dem Schulhof oder beim Abendessen mit der Familie. Insgesamt sind dem japanischen Konzern zufolge gut 200 Millionen der kassettenbasierten Geräte für mobilen Musikgenuss verkauft worden.

Der Markenname bleibt bei Handys und MP3-Playern erhalten

Die Marke Walkman wird auch jetzt nicht komplett aus den Regalen verschwinden. Sony nutzt ihn für einige seiner Mobiltelefone, auch tragbare CD- und MP3-Abspielgeräte dürfen weiterhin so heißen. Allerdings erreichen diese nur geringe Marktanteile. Ein gewisses Gefühl für die Tragik der Situation haben die Japaner immerhin bewiesen: Das Aus für den Kassetten-Walkman gab der Konzern ausgerechnet am Geburtstag des iPod bekannt. Vor genau neun Jahren hatte Apple-Chef Steve Jobs sein Erfolgsgerät auf den Markt gebracht.