Im Übernahmekampf mit spanischer ACS hofft Baukonzern auf Emirat

Berlin. Im Abwehrkampf gegen die feindliche Übernahme des spanischen Rivalen ACS könnte Hochtief ein neuer Großaktionär zur Seite springen. Deutschlands größter Baukonzern führe Gespräche mit dem Emirat Katar über einen möglichen Einstieg des arabischen Staates, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Bislang gebe es aber noch keine Entscheidung aus Katar. Eine Hochtief-Sprecherin nannte den Bericht Spekulation und wollte diese nicht kommentieren. Sie bestätigte jedoch, dass Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter auf einem Empfang beim Bundespräsidenten, vermittelt durch Bundeskanzlerin Angela Merkel, dem Wirtschaftsminister des Emirats vorgestellt worden sei.

ACS will Hochtief übernehmen und bietet dafür acht eigene Anteilsscheine für jeweils fünf Hochtief-Titel an. Einen Aufschlag für die Anteilseigner gibt es damit nicht. Die Spanier halten bereits knapp 30 Prozent an dem deutschen Rivalen. Hochtief wird bei seinen Abwehrplänen von Goldman Sachs, der Credit Suisse und der Deutschen Bank beraten. Der Konzern hatte auch die deutsche Politik um Unterstützung im Kampf gegen ACS gebeten, war damit bei der Bundesregierung aber auf Ablehnung gestoßen.

Hochtief plant indes, das australische Kontrollgremium für Übernahmen (Takeovers Panel) anzurufen. Die Essener wollen ACS zu einem Übernahmeangebot auch für die australische Hochtief-Tochter Leighton zwingen. Damit würde die Übernahme durch die Spanier deutlich teurer. Hochtief hält 54,5 Prozent an Leighton. Heute will Hochtief darüber beraten.