Hamburg. Im Tarifkonflikt der deutschen Bahnbranche ist keine Einigung in Sicht. Die Gewerkschaft Transnet plant für die kommende Woche bundesweit Warnstreiks im Regionalverkehr. "Dabei bleibt es", sagte gestern ein Transnet-Sprecher. Wann und wo zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen werde, stehe noch nicht fest.

Angesichts der Streikdrohungen haben die sechs große Privatbahnen den Gewerkschaften Transnet und GDBA gestern eine Schlichtung in dem Konflikt angeboten. "Wir sehen nach wie vor eine Lösung auf dem Verhandlungswege", teilten die Firmen Abellio, Arriva, Benex, Keolis, Veolia Verkehr und Hessische Landesbahn mit. "Wir sehen die reelle Chance, erstmals seit der Liberalisierung des Schienenpersonennahverkehrs einen gemeinsamen Tarifvertrag für die Beschäftigten der Branche zu erreichen", sagte Arbeitgeber-Verhandlungsführerin Ulrike Haber-Schilling. Transnet hält ein Schlichtungsverfahren für möglich. Allerdings sei davon in den Verhandlungen bisher nicht die Rede gewesen.

Die Gewerkschaften Transnet, GDBA und GDL verhandeln seit mehreren Wochen parallel mit den Privatbahnen und der Deutschen Bahn über einheitliche Tarifstandards für die gesamte Eisenbahnbranche.