30 Mitarbeiter sind betroffen. Heftige Kritik der Betriebsräte

Hamburg. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) muss sich mit massiver Kritik seiner eigenen Betriebsräte auseinandersetzen. Hintergrund sind Pläne des gewerkschaftseigenen Bildungswerks, zwei Tagungsstätten in Hamburg-Sasel und im bayrischen Starnberg Ende 2011 zu schließen. 40 Mitarbeiter - vor allem aus der Hauswirtschaft - wären davon betroffen, 30 von ihnen allein in Hamburg.

"Die arbeitsrechtlichen und wirtschaftspolitischen Seminare in den Tagungsstätten haben aufgrund ihres Praxisbezugs großen Erfolg", sagt Hans Mielke, Sprecher des Förderkreises Sasel, in dem sich Referenten, Betriebsräte und andere Gewerkschafter zusammengeschlossen haben. "Daher ist es skandalös, dass die Häuser geschlossen werden sollen." Dem Bildungswerk gehe es offenbar ausschließlich darum, Kosten zu sparen. Zudem seien die Betriebsräte nicht ausreichend an der Entscheidung beteiligt worden.

"Es geht nicht darum, unser Schulungsangebot zu verkleinern", betont hingegen der Geschäftsführer des DGB Bildungswerks, Dieter Eich. Alle bestehenden Kurse sollten im Großraum Hamburg an einem anderen Ort fortgeführt werden. "In Hamburg-Sasel läuft aber unser Pachtvertrag aus, eine Verlängerung wäre nur zu schlechteren Konditionen möglich", so Eich. "Außerdem wären erhebliche Investitionen für eine Modernisierung des Gebäudes erforderlich." Dafür aber fehle dem Bildungswerk das Geld.

Der Förderkreis Sasel hofft dennoch auf ein Einlenken der Geschäftsleitung. 2400 Unterschriften wurden bislang für den Erhalt der Tagungsstätte gesammelt.