Berlin. Für die deutsche Industrie wird die Versorgung mit Rohstoffen zunehmend zum Problem. In der Folge drohe der Industrie eine Rohstofflücke, mahnt der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Werner Schnappauf. "Ohne eine sichere, verlässliche und bezahlbare Rohstoffversorgung ist eine Produktion im Industrieland Deutschland nicht vorstellbar." Die Sicherung der Rohstoffversorgung sei daher ein "zentrales Zukunftsanliegen".

Gerade Zukunftsfelder wie die Elektromobilität, die Medizintechnik und die erneuerbaren Energien seien von der drohenden Rohstoffknappheit betroffen. So kontrollierten derzeit drei Anbieter 70 Prozent des weltweiten Eisenerzhandels und hätten drastische Preiserhöhungen durchgesetzt.

Ferner kauften einige Länder systematisch Rohstofflager in anderen Ländern auf. Darüber hinaus beschränkten etliche Länder die Rohstoffausfuhr mit zusätzlichen Zöllen. Beispielsweise stamme das Metall Neodym, das für starke Magnete etwa bei Elektromotoren benötigt werde, zu 97 Prozent aus China. Zudem ist China laut BDI auch bei sogenannten Seltenen Erden fast Monopolist. Für diese Stoffe habe das Land die Ausfuhren stark begrenzt. Die Quoten für 2010 seien ausgeschöpft und es drohten Engpässe für die Industrie. Weltweit seien laut EU-Kommission mehr als 400 Rohstoffe von Exportbeschränkungen betroffen.