58 Prozent der Unternehmen erwarten in diesem Jahr Umsatzplus. Exporte legen zu

Kiel. Die meisten Unternehmen in Hamburg und Schleswig-Holstein befinden sich auf Erholungskurs. "Die norddeutsche Wirtschaft ist wieder in Fahrt und hat die Krise weitgehend hinter sich gelassen", sagte der Präsident des Unternehmensverbands Nord, Uli Wachholtz, am Freitag. Nach der aktuellen Herbstumfrage des Verbands unter 150 Mitgliedsunternehmen mit rund 85 000 Beschäftigten werde es jedoch einige Zeit dauern, bis das Niveau von vor der Krise wieder erreicht sei.

Firmen wollen mit 1,18 Milliarden Euro deutlich mehr investieren als im Vorjahr

58 Prozent der befragten Unternehmen erwarten für das laufende Jahr ein Umsatzplus von durchschnittlich 9,3 Prozent. 23 Prozent rechnen dagegen mit einem Minus von 24 Prozent. Auch das Auslandsgeschäft scheint wieder in Schwung zu kommen. So rechnen rund 57 Prozent der Unternehmen mit höheren Exportumsätzen; nur noch 15 Prozent erwarten einen Rückgang. Im Vorjahr sah es umgekehrt aus: Die Hälfte ging von Verschlechterungen aus, 15 Prozent von Verbesserungen.

Für 2010 planen die Firmen 1,18 Milliarden Euro an Investitionen - fast zehn Prozent mehr als sie 2009 investiert haben. Der positive Trend kann aber den Abbau von Arbeitsplätzen nicht völlig stoppen. Während in Schleswig-Holstein 154 neue Stellen geschaffen werden sollen, fallen in Hamburg 247 Jobs bis Jahresende weg. Insgesamt rechnet der UVNord am Arbeitsmarkt nach der positiven Entwicklung der vergangenen Monate mit einer Abkühlung zum Ende des Jahres.

Wachholtz warnte vor zu hohen Tarifabschlüssen. Kompromisse wie in der Stahlindustrie dürften die Arbeitslosigkeit in die Höhe treiben.