Rohstoff ist so knapp wie zuletzt vor 20 Jahren

Berlin. Der Deutschen liebster Stoff wird immer teurer: Seit 2008 hat sich der Preis für Baumwolle mehr als verdoppelt, und ein Ende des Anstiegs ist nach einer schlechten Ernte in den Anbauhochburgen China und Pakistan nicht in Sicht. "So knapp war Baumwolle zuletzt vor 20 Jahren", sagt die Rohstoffexpertin der Commerzbank, Michaela Kuhl. Allein seit Juli legten die Preise um rund 30 Prozent zu.

"Auf dieser Höhe habe ich sie überhaupt noch nicht gesehen", sagt Hans-Peter Hiemer vom Textilhersteller S.Oliver. Für ein Pfund zahle die Firma derzeit rund 72 Cent, im Frühjahr waren es nur 55 Cent. Für einen Teil des Preisanstiegs dürften - ähnlich wie bei Kakaobohnen und Getreide - Spekulanten verantwortlich sein. "Das Interesse der spekulativen Anleger ist sehr gestiegen", sagt Kuhl. Immerhin gibt es für Käufer von T-Shirts, Hosen und Co. eine gute Nachricht: "Die Hersteller werden ihre Eckpreislagen auf jeden Fall erhalten", sagt Kirsten Rahmann vom Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie.