Küstenländer, Werftenverband und IG Metall schreiben Brief an Minister Brüderle

Hamburg. Der deutsche Schiffbau soll länger als bisher vorgesehen über den Deutschlandfonds unterstützt werden. Dafür setzen sich die Küstenländer, zu denen auch Hamburg zählt, die Gewerkschaft IG Metall und der Verband für Schiffbau und Meerestechnik (VSM) in einem Schreiben an Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) ein. Alle drei Absender stimmen darin überein, dass "das Auslaufen des Wirtschaftsfonds Deutschland und des KfW-Sonderprogramms zum 31. Dezember 2010 für die Schiffbaubranche zu früh kommt. Um die Kreditversorgung sicherzustellen, sollte für eine Übergangszeit bis Ende 2012 die Möglichkeit einer 90-prozentigen Risikoabdeckung durch Bund und Länder bei Schiffbaubürgschaften erhalten bleiben", heißt es in dem Schreiben, das dem Abendblatt vorliegt.

Fonds ist eine wichtige Hilfe zur Überwindung von Finanzproblemen

Hintergrund des Briefes, den der Bremer Wirtschaftssenator Martin Günthner unterzeichnet hat, sind die durch die Krise stark zurückgegangenen Aufträge für deutsche Werften. Es seien zwar "erste Signale einer Konjunkturerholung zu beobachten. Ein spürbares Anziehen der Nachfrage ist weder im deutschen noch im europäischen Seeschiffbau zu erwarten". Da sich Banken zunehmend zurückzögen, habe der Fonds eine "nicht zu unterschätzende Hilfestellung bei der Überwindung von Finanzproblemen geboten". Die Unterzeichner sehen zudem durch das Auslaufen der Hilfen die Strategie der Werften in Gefahr, sich verstärkt um den Bau von Spezialschiffen zu bemühen. "Leider zeigt sich, dass die Banken der Finanzierung von Spezialschiffen äußerst kritisch gegenüberstehen." Daher sollte der Bau von Schiffen für Offshore-Windenergieanlagen beispielsweise durch Ausfallgarantien für die Banken gefördert werden.