Hamburg/Bonn. Bundesweit erhalten 530 000 Nutzer von Heizstrom über Nachtspeicherheizungen von ihren Versorgern Rückzahlungen - doch die Kunden in Hamburg und Schleswig-Holstein gehören nicht dazu. Das Bundeskartellamt war gegen 17 Heizstromlieferanten wegen der Preis- und Wettbewerbslage vorgegangen.

Das Resultat: 13 als überteuert erachtete Versorger mussten sich verpflichten, einen Gesamtbetrag von 27,2 Millionen Euro an betroffene Kunden zurückzuzahlen und marktöffnende Maßnahmen einzuleiten. Dazu gehören transparente Veröffentlichungen von Heizstromtarifen im Internet.

Die 36 000 Heizstromkunden in Hamburg und geschätzten 30 000 in Schleswig-Holstein können sich allerdings keine Hoffnungen auf Rückzahlungen machen. Denn gegen die lokalen Versorger Vattenfall und E.on Hanse hat das Kartellamt gar nicht erst ermittelt, sondern deren Preise nur zum Vergleich herangezogen. "Aufgrund der niedrigen Erlöse ist bei beiden Unternehmen kein Verdachtsmoment entstanden", sagte ein Sprecher des Bundeskartellamts dem Abendblatt. Insofern sei auch nicht mit künftigen Preissenkungen durch stärkeren Wettbewerb zu rechnen.

Das Bundeskartellamt hatte insgesamt 18 Heizstromversorger (ein Verfahren dauert noch an) und sieben preisgünstige Vergleichsunternehmen hinsichtlich der Erlös- und Kostensituation in den Jahren 2007 bis 2009 untersucht.