Frankfurt. Die prekäre Finanzlage von Irland und Portugal hat die Risikoaufschläge für Staatsanleihen der beiden Euro-Länder auf Rekordhöhen getrieben. Die Renditen lagen sogar über den Höchstständen von Anfang Mai, dem Höhepunkt der europäischen Schuldenkrise. Ihre Anleihen am Kapitalmarkt unterzubringen, wird für die beiden hoch verschuldeten Staaten somit immer teurer. Die Rendite für zehnjährige irische Staatstitel stieg gestern in der Spitze auf 6,76 Prozent. Dies ist mittlerweile fast ein ganzer Prozentpunkt mehr als Anfang Mai.

Auch die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen aus Portugal lag mit 6,61 Prozent spürbar über dem Höchststand vom Frühjahr. Noch stärker legten Staatspapiere mit zweijähriger Laufzeit zu: In Irland stieg der Effektivzins um 0,5 Punkte auf 4,15 Prozent, in Portugal um 0,3 Punkte auf 4,21 Prozent.

Händler begründeten die Entwicklung vor allem mit der Sorge, bedeutende Ratingagenturen könnten die Kreditwürdigkeit der Länder weiter herabstufen. Ein Analyst von Standard & Poor's hatte erst vor Kurzem eine weitere Herabstufung Irlands für durchaus möglich gehalten.