Hamburger Flugzeugbauer will Effizienz verbessern. Alle Mitarbeiter werden befragt

Hamburg. Airbus will mit einer umfangreichen Befragung seiner Mitarbeiter die Stimmungslage in dem Konzern erkunden. Ziel sei es, durch eine verbesserte Führung nicht nur noch effizienter arbeiten zu können, sondern auch die Motivation der einzelnen Mitarbeiter zu stärken, sagte Airbus-Personalchef Joachim Sauer dem Abendblatt. Gefragt werde unter anderem, wie die 16 000 fest angestellten Mitarbeiter ihr Unternehmen einschätzen und wie zufrieden sie mit ihrem Arbeitsplatz sind. Die Befragung findet nicht nur in Deutschland, sondern auch an den Produktionsstandorten in Spanien, Großbritannien, Frankreich und China statt.

"Wir hoffen vor allem auf eine größere Beteiligung der gewerblichen Mitarbeiter", sagte Sauer. Sie hatte in der vorangegangenen Umfrage vor 16 Monaten bei unter 20 Prozent gelegen, während insgesamt 70 Prozent aller Beschäftigten auf die Fragen geantwortet hatten. Hintergrund des zögerlichen Rücklaufs seien Bedenken gewesen, ob sich die schriftlichen Antworten der Mitarbeiter zurückverfolgen ließen. "Diese Bedenken haben wir jetzt ausgeräumt", sagte Airbus-Sprecher Tore Prang. Sauer hofft bei der diesjährigen Befragung nun auf eine Beteiligung von um die 90 Prozent.

Die Antworten bei der ersten Studie waren für Airbus relativ schlecht ausgefallen. "Nach der Auswertung haben wir zahlreiche Maßnahmen ergriffen", sagte Personalchef Sauer. So kümmert sich eine extra eingerichtete "Task Force" darum, dass Mitarbeiter, die innerhalb des Konzerns gern nach Frankreich oder nach China wollten, dort einen Arbeitsplatz finden können. Dazu gibt es die Möglichkeit, dass sich in verschiedenen Ländern arbeitende Teams treffen und diskutieren können. Führungskräfte müssen sich dem Urteil ihrer Mitarbeiter, der gleichgestellten Kollegen und ihrer jeweiligen Chefs stellen.