In den Standort fließen 900 Millionen Euro. Deutsche Arbeitsplätze werden durch einen neuen Beschäftigungspakt bis 2014 gesichert

Ingolstadt. Dank der weltweit anziehenden Konjunktur und der guten Verkäufe verlängert Audi die Beschäftigungsgarantie für seine rund 45 000 Mitarbeiter in Deutschland bis Ende 2014. In Ingolstadt und Neckarsulm werden die Kompetenzzentren für Leichtbau und Elektromobilität ausgebaut, sagte Gesamtbetriebsratschef Peter Mosch. Das trage zu einer stabilen Beschäftigung bei.

Im ungarischen Györ entstehen 1800 neue Arbeitsplätze

Audi investiert zudem rund 900 Millionen Euro in sein Werk im ungarischen Györ und baut den Standort zu einer vollwertigen Autofabrik aus. Wie die VW-Tochter gestern in Budapest und Ingolstadt mitteilte, sollen so 1800 neue Arbeitsplätze an dem Standort nahe der Donau geschaffen werden. Derzeit beschäftigt das Werk rund 5600 Menschen. "Durch die Erweiterung des Standorts Györ bauen wir unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit weiter aus", sagte Vorstandschef Rupert Stadler laut Mitteilung. Von 2013 an sollen in dem Werk rund 125 000 Fahrzeuge pro Jahr vom Band rollen. Bisher werden in Ungarn Motoren gefertigt und der Audi TT und das A3 Cabriolet endmontiert. Dazu komme in Zukunft noch ein neues Modell aus der A3-Reihe, sagte Stadler.

Künftig soll das Werk neben der Endmontage auch über eine vollständige Produktionskette einschließlich Karosseriebau, Lackiererei und Montage verfügen. "Diese Erweiterung zu einem vollständigen Automobilwerk ist ein klares Bekenntnis zum Fertigungsstandort Györ", sagte Produktionsvorstand Frank Dreves. Der Schritt gefährde allerdings "keinen einzigen Arbeitsplatz in Deutschland", beruhigte der Gesamtbetriebschef Mosch die deutsche Belegschaft. Ohnehin hat der Autobauer derzeit einigen Grund zu Optimismus.

Schließlich hatte Audi Ende Juli das beste Ergebnis in der Geschichte des Unternehmens vermeldet: Der Autobauer verdiente im ersten Halbjahr unter dem Strich 994 Millionen Euro. Das waren knapp 43 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Zwar verkauft Audi in Deutschland nur noch rund 20 Prozent seiner Autos, obgleich der Hersteller hier längst in die Liga der erfolgreichsten Premiumhersteller mit Marken wie BMW und Mercedes aufgestiegen ist.

Immer mehr Chinesen leisten sich einen Audi

Aber besonders in China sind Audi-Modelle derzeit sehr beliebt, dort boomt die Nachfrage. Audi will auch wegen des guten Geschäfts in dem asiatischen Wachstumsmarkt, in dem das Unternehmen bereits seit Jahrzehnten aktiv ist, in diesem Jahr erstmals mehr als eine Million Autos verkaufen. Bis zum Jahr 2015 sollen es dann sogar 1,5 Millionen sein.